In einer Gondel über die Fulda schweben!
Zwischen den Ortsteilen Morschen-Binsförth und Malsfeld-Beiseförth können Radler mit der ersten handbetriebenen Seilbahn für Radfahrer in Deutschland eine Abkürzung direkt über die Fulda nehmen.
Per Handkurbel gehts über die 50 m lange Strecke – ein sportlicher Einsatz, der sich lohnt!
Deutschlands erste Fahrrad-Seilbahn hängt seit Mittwoch über der Fulda. Künftig können Radler den Fluss zwischen Beiseförth und Binsförth bei Melsungen in zwei Metern Höhe überqueren - mit Muskelkraft. Angetrieben wird der Metallkorb mit zwei Kurbeln, die an Fahrradpedale erinnern und die Kraft auf ein Zahnrad übertragen, das den Korb an einer Kette über den Fluss zieht. Die Fulda ist an der Stelle etwa 40 Meter breit. Für eine Querung müssen die Kurbeln mehrere Hundert Mal gedreht werden. Nach fünf Minuten hakt der Korb am anderen Ufer in eine Halterung ein und kann über zwei Tore verlassen werden. Zugelassen ist das Gefährt für vier Menschen nebst Rädern. Oberhalb der 200 Kilogramm lässt es sich aber kaum noch bewegen.
„Mit dieser einzigartigen Bahn kann ein sehr gefährliches Stück des Radfernweges R1 entschärft werden“, sagte Wolfgang Fehling vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub. „Er geht sonst über die Kreisstraße, die hier aber sehr verschlungen und bergig ist. Wenn da ein Autofahrer über die Kuppe kommt, steht plötzlich ein Radfahrer vor ihm.“ Die Seilbahn sei aber nicht nur eine Notlösung: „Das wertet den Radweg ganz erheblich auf. Die Radler werden nicht nur deshalb kommen, aber wahrscheinlich will jetzt jeder mal so über den Fluss.“
Pressebericht FAZ v.22.05.2009